Gewerkschaften nicht einigungsbereit
Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst: VKA kritisiert Umgang der Gewerkschaften mit gemeinsamen Schlichterspruch / Arbeitgeber lehnen Nachforderungen ab
Offenbach. Der Tarifkonflikt im Sozial- und Erziehungsdienst bleibt weiter ungelöst. Die Gewerkschaften sind auf Grundlage des einvernehmlichen Schlichterspruchs, dem sie in der Schlichtung zugestimmt hatten, aktuell nicht zu einer Einigung bereit. Das teilten sie in den Tarifverhandlungen am Donnerstag (13.08.2015) in Offenbach mit.
„Die Arbeitgeber sind und bleiben einigungsbereit. Wir hätten heute gerne den Schlichterspruch als Tarifeinigung übernommen und den langwierigen Tarifkonflikt im Sozial- und Erziehungsdienst endgültig beendet. Für die Beschäftigten hätte dies sofort zu durchschnittlichen Gehaltszuwächsen von 3,2 Prozent geführt“, so VKA-Präsident Dr. Thomas Böhle. Nachforderungen lehnen die Arbeitgeber ab: „Die Einigungsempfehlung der Schlichter ist ein austarierter Kompromiss. Die Grenzen dieses Kompromisses können nicht verschoben werden. Der Schlichterspruch ist einvernehmlich gefallen, alle Seiten – auch die Gewerkschaftsvertreter – haben dem zugestimmt“, so Böhle.
„Wir halten, anders als die Gewerkschaften, nichts davon, Erwartungen zu wecken, die wir nicht erfüllen können“, so Böhle.
Die Arbeitgeber appellieren an die Gewerkschaften, die Weichen endlich auf Einigung zu stellen und Kinder und Eltern nicht schon wieder mit Streiks zu belasten.
Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen im Oktober wieder zusammenkommen. Ein konkreter Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart.