Auftakt der Tarifverhandlungen zum Sozial- und Erziehungsdienst: Arbeitgeber machen erste Vorschläge
Arbeitgeber betonen hohe gesellschaftliche Bedeutung der Berufsgruppe / Sie wollen gestiegenen Anforderungen an die Fachkräfte Rechnung tragen / TVöD bietet schon jetzt Spitzenentgelte im Vergleich zu anderen Trägern im Sozial- und Erziehungsdienst / Verhandlungen werden am 23. März in Potsdam fortgesetzt
Potsdam. Die Arbeitgeber haben zum heutigen Start der Tarifverhandlungen in Potsdam ihre besondere Wertschätzung für die verantwortungsvolle Tätigkeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst betont und gegenüber den Gewerkschaften Gesprächsbereitschaft erklärt. Zugleich wiesen sie auf die bereits jetzt herausgehobene Stellung dieser Berufsgruppe im bestehenden Tarifrecht hin.
„Wir wissen, welch hohe gesellschaftliche Bedeutung die tägliche Arbeit der Beschäftigten in den Kindertagesstätten, in der Behindertenhilfe und im Bereich der Sozialarbeit hat. Und auch künftig brauchen wir ausreichend qualifiziertes Personal. Deshalb wollen wir die Attraktivität des Berufsfeldes erhalten und weiter verbessern“, so VKA-Präsident Ulrich Mädge.
So haben die Arbeitgeber Bereitschaft signalisiert, die Kriterien zu überarbeiten, nach denen Kita-Leiterinnen und -Leiter und deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter eingruppiert und folglich bezahlt werden. Damit sollen die Anforderungen an die Leitungskräfte besser als bisher abgebildet werden.
Die Arbeitgeber wiesen nochmals darauf hin, dass seit 2009 die Gehälter im Sozial- und Erziehungsdienst mehrfach überproportional angehoben worden sind. Erzieherinnen und Erzieher erzielen derzeit einen Bruttoverdienst von bis zu 3.855 Euro monatlich. Kommen besonders schwierige fachliche Tätigkeiten hinzu, beträgt das Gehalt bis zu 4.308 Euro (brutto). Darüber hinaus erhalten die Beschäftigten unter anderem eine Jahressonderzahlung, ein jährliches Leistungsentgelt sowie eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung.
„Wir haben ein erstes konstruktives Gespräch geführt, dabei aber auch einer undifferenzierten Aufwertung eine klare Absage erteilt.“, sagt VKA-Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath. „Wir müssen auch die anderen Beschäftigtengruppen des kommunalen öffentlichen Dienstes im Blick behalten.“
Da die Tarifregelungen frühestens zum 30. Juni 2020 gekündigt werden können, besteht aktuell Friedenspflicht. Streiks sind somit ausgeschlossen. Die Verhandlungen werden am 23. März 2020 in Potsdam fortgesetzt.
Umfassende Informationen zur Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst des öffentlichen Dienstes finden Sie auf unserer Internetseite, u.a. in der Tarifmappe Sozial- und Erziehungsdienst.