Durchbruch in Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern
Einigung auf Gesamtpaket mit deutlichen Verbesserungen bei Entgelten und Arbeitsbe-dingungen +++ Gremien der VKA und des Marburger Bundes stimmen Kompromiss zu
Berlin. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und der Marburger Bund haben sich auf einen Tarifabschluss für die mehr als 61.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern geeinigt. Sowohl die Große Tarifkommission des Marburger Bundes als auch der Gruppenausschuss der VKA für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen haben dem Verhandlungsergebnis gestern am späten Abend zugestimmt. Streiks an den kommunalen Krankenhäusern sind damit vorerst abgewendet.
„Nach intensiven Verhandlungen und Sondierungen ist es uns gelungen, ein ausgewogenes Gesamtpaket zu schnüren, das sowohl den berechtigten Interessen der Ärztinnen und Ärzte als auch der schwierigen wirtschaftlichen Situation der kommunalen Krankenhäuser Rechnung trägt. Mit einer Laufzeit von 30 Monaten geben wir allen Beteiligten ferner eine hohe Planungssicherheit", erklärt Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA und Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden.
Die Einigung sieht eine stufenweise Erhöhung der Entgelte vor: Rückwirkend zum 1. Juli 2024 steigen die Gehälter um 4,0 Prozent, zum 1. August 2025 um weitere 2,0 Prozent und zum 1. Juni 2026 nochmals um 2,0 Prozent. Daneben wurden deutliche Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen vereinbart.
„Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Aufwertung der Nacht- und Schichtarbeit", betont Köcher. So wird ab Juli 2025 der Nachtzuschlag von 15 auf 20 Prozent erhöht und die Nachtarbeitszeit erweitert. Auch die Zulagen für Schicht- und Wechselschichtarbeit werden deutlich angehoben und die Regelung zu den Zusatzurlaubstagen vereinfacht. „Zusätzlich haben wir eine Ausweitung der bereits bestehenden Regelungen zur Dienstplangestaltung vereinbart, die nun Planungssicherheit für alle Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus bedeuten", so Köcher weiter. Auch der Zuschlag für die Arbeit an Samstagen wurden auf 20 Prozent erhöht.
Die Tarifeinigung hat eine Laufzeit von 30 Monaten bis zum 31. Dezember 2026. Der Marburger Bund hat nun bis zum 14. Februar 2025 Zeit, das Verhandlungsergebnis nach erfolgter Urabstimmung final anzunehmen. Bis dahin möchte die Ärztegewerkschaft auf Arbeitskampfmaßnahmen verzichten.